SPÖ-Gewerkschafter sahen bis dato keine Notwendigkeit– Kern muss Worten rasch Taten folgen lassen

 

Für den Landesobmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer (FA) Oberösterreich, AK-Vorstand Gerhard Knoll übernimmt SPÖ-Bundeskanzler Kern nunmehr FA-Standpunkte zum Schutz des heimischen Arbeitsmarktes. „Wir waren und sind jedoch schon immer für den Vorrang von Inländern am Arbeitsmarkt. Bis dato wurde dies jedoch vehement von den sozialdemokratischen Gewerkschaftern abgelehnt“, verweist Knoll auf eine entsprechende Resolution der FA-Fraktion in der Arbeiterkammer Oberösterreich. „In der AK Vollversammlung waren die Genossen dagegen. Daher ist die jüngste Aussage von SP-Bundesvorsitzenden ein unglaubwürdiges Kopieren von FA-Forderungen.“

 

„Ganz klar erkennbar ist, dass die SPÖ bei dieser Thematik mit gespaltener Zunge spricht. Denn die FSG lehnt seit Jahren sämtliche Bemühungen unserer Fraktion nach Schutz des heimischen Arbeitsmarktes und der österreichischen Arbeitnehmer entschieden ab. Da passt es nun so gar nicht ins Bild, dass nunmehr Kern den mangelnden Inländer-Vorrang beklagt. Er sollte dringend mit seinen eigenen Gewerkschaftern das aktive Gespräch suchen, immerhin haben sie genau das jahrzehntelang bekämpft und verhindert“, so Knoll.

 

Der FA-Landesobmann verweist darauf, dass in den Ländern rund um Österreich der Durchschnittslohn um bis zu zwei Drittel niedriger ist als in Österreich. „Zahlreiche Menschen drängen auf der Basis der EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit auf den heimischen Arbeitsmarkt. Wir haben bereits im Mai 2016 die Problematik erneut aufgezeigt und eine neue Schutzklausel für den heimischen Arbeitsmarkt gefordert – besonders für Bereiche mit hoher Arbeitslosigkeit wie etwa im Bau- und Baunebengewerbe, aber auch in anderen Branchen. Die von uns in der Resolution  geforderte temporäre und sektorale Beschränkung der europaweiten Personenfreizügigkeit wurde letztendlich von den anderen Fraktionen in der AK Oberösterreich abgelehnt. Es ist im Interesse der heimischen Arbeitnehmer zu hoffen, dass Bundeskanzler Kern der erkannten Notwendigkeit nach einem Vorzug von Inländern am Arbeitsmarkt rasch die notwendigen Taten folgen lässt.“