Für den Landesobmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer, AK-Vorstand Gerhard Knoll zeigt das gestrige Wahlergebnis von AK-Präsident Johann Kalliauer von 89,08 Prozent, „dass Kalliauer gerade noch einmal als ÖGB-Chef toleriert wird. Vor fünf Jahren konnte Kalliauer noch eine Zustimmung von 100 Prozent verbuchen“, stellt Knoll die Frage in den Raum, „ob die sinkende Akzeptanz des ÖGB-Urgesteins auch auf eine gewisse Uneinigkeit innerhalb der Gewerkschaft deutet. Auf alle Fälle ist das Ergebnis ein Vertrauensverlust.

Knoll ging in weiterer Folge auch auf den Leitantrag bei der gestrigen Landeskonferenz ein. „Wir Freiheitliche Arbeitnehmer haben einigen Unterkapiteln nicht zugestimmt. Der Einführung von neuen Steuern wie Erbschafts-,Schenkungs- , Finanztransaktions- und Vermögensteuern erteilten wir genau so eine Absage wie der strikten Verweigerung, Gebietskrankenkassen zusammenzulegen. Familienfeindliche Forderungen dieses Leitantrages, wie die Ablehnung des Familienbonus Plus, der 2019 in Kraft treten soll, lehnten wir genauso ab wie die Forderung nach einem zweiten verpflichtenden und kostenlosen Kindergartenjahr. Entschieden abgelehnt wurde auch die Forderung, dass die bedarfsorientierte Mindestsicherung für Asyl- und Subsidiär Schutzberechtigte dezidiert nicht verringert werden soll“, nennt Knoll die konkreten Themenbereiche.

„Der ÖGB wäre in Wahrheit gut beraten, endlich wieder zu seinen Wurzeln zurück zu finden. Denn Gründungselemente der Gewerkschaft waren nicht das Verbreiten gesellschaftspolitischer linker Ideologien, sondern die Verbesserung der Situation für Arbeitnehmer und die Implementierung des Sozialstaates“, forderte Knoll abschließend.